[Erledigt] Plakate erstellen in Originalgröße bzw. Auflösung

Hallo zusammen,

ich grübel und google schon lange nach dem oben genannten Thema. Ich muß für meine Firma desöfteren Werbeplakate meist in Format DIN-A1 erstellen. Manchmal auch größer (Banner von 2m - 5m). Um das zu drucken haben wir auch einen eigenen Großformatdrucker. Alles kein Problem bisher. Um die Plakate auch in einer guten Qualität zu drucken, sollte man ja auch die Grafik in einer Auflösung mit 300dpi erstellen. Nun mein Problem: Wenn ich diese Grafik dann bearbeite, braucht der Rechner ziemlich viel Arbeitsspeicher weil ich ja Originalmaße nehme (60cm x 85cm in 300dpi). Teilweise braucht der Rechner dann auch ne gewisse Zeit damit ich Sachen bearbeiten oder verändern kann. Habe leider kein Photoshop oder Corel zur Verfügung (zu teuer) sondern arbeite mit Ulead PhotoImpact 8.

Gibt es sowas wie eine Faustregel wie man am besten was erstellt? Es gibt ja auch immer noch den Abstand mit welchem man ein Plakat betrachtet. Gibt es eine Möglichkeit das man für sowas nicht so viel Arbeitspeicher braucht und man flüssiger gestalten kann?

Rechner ist ein FujitsuSiemens Esprimo P (ca. 3 Jahre alt) mit 3 GB Arbeitsspeicher.

Könnt ihr mir ein paar Tips und Links geben wie man das besser machen könnte? Wie machen das richtige Grafiker oder Layouter?

Wenn du Vektorgraphik verwendest, ist es ja bei der
Erstellung erstmal belanglos, wie der Kram später ausgedruckt
wird. Da reicht es doch, wenn der gerade bearbeitete Ausschnitt
ausreichend groß dargestellt wird, da braucht man nicht einmal
das gesamte Bild. Und wenn der Drucker oder der Rechner, der
das Endergebnis für den Drucker in der gewünschten Auflösung
berechnet, etwas länger braucht, ist das ja nicht so schlimm.

Probleme kommen da dann eher auf, wenn das Dokument sehr
viele Elemente enthält, sehr lange Pfade oder eine kaskadierende
oder rekursive Wiederverwendung von Elementen (etwa bei
IFS-Fraktalen oder selbsterstellten Mustern).

Was ich auch schon erlebt habe, ist daß verschiedene
Programme verschieden effektiv sind, etwas darzustellen, was
bei dem einen vielleicht nicht ganz so einfach ist, beim anderen
besser implementiert ist und daher flüssiger geht. Das kann man
aber nur durch Probieren herausfinden, was da eine kritische
Kombination ist, wo man dann besser ein anderes Programm
verwendet, bis alles fertig ist.

Hallo,

Vektorgrafiken kann ich leider nicht nutzen bzw. die Plakate nicht so erstellen. PhotoImpact ist nunmal leider ein reines Pixelprogramm. Ausserdem werden auch viele Produktbilder und Schriftarten verwendet. Die Produktbilder als Vektor geht ja nicht. Hab schon versucht mit einem OpenSource Vektorprogramm zu arbeiten, aber da kann ich dann nur Schriftzüge machen aber nicht das komplette Plakat. Ausserdem ist das Vektorprogramm nicht unbedingt das beste.

Wenn ich die Sachen verkleinert anfertige (anderer Maßstab) dann reicht meistens beim vergrößern die Auflösung nicht mehr und es wird pixelig. So ne richtige Lösung hab ich bisher nicht gefunden ausser jedesmal neu “probieren”. Es muß doch gewisse Richtlinien geben für sowas oder? So nach dem Motto DIN-A1 mit 150dpi reicht bei einem Betrachtungsabstand von 2m oder halt DIN-A4 Zeitschrift muß 300dpi sein weil der Betrachtungsabstand ja viel näher ist. Gibt es irgendwie so eine Regelung?

[quote=“ChaosRacer”]…
Könnt ihr mir ein paar Tips und Links geben wie man das besser machen könnte? Wie machen das richtige Grafiker oder Layouter?[/quote]

Die benutzen leistungsfähigere Hard- und Software.

Kein Witz.

Denke doch mal ernsthaft über eine Aufrüstung nach. Ein gebrauchtes Photoshop gibt’s bei ebay, etwas mehr Arbeitsspeicher wäre auch nicht schlecht und eine vernünftige Grafikkarte macht dann auch was her.

Über die notwendige Hardwareausstattung informierst Du dich am besten bei einer der grösseren Communities: psd-tutorials.de/ - da sitzen echte Fachleute.

Ich arbeite dienstlich sehr, sehr oft mit einer mittelgroßen Werbeagentur (life42.de) zusammen, es wird fast ausschließlich auf leistungsfähigen Mac’s mit Adobe-Produkten gearbeitet. Musst ja nicht gleich in die vollen gehen, aber guck Dich doch auch mal in dem Bereich Macintosh und Co. um.

Red’ mal mit deinem Brötchengeber.

Hallo Flynn,

Ok ich denke auch das Profi’s bessere Hardware haben aber aufrüsten der Hardware keine Chance. Hab mit Ach und Krach gerade eben die Aufrüstung des Arbeitsspeichers durchbekommen (hatte vorher nur 1 GB und mehr als 3 GB kann das Board sowieso nicht). Problem ist ja auch, das XP ja nur maximal 3,5 GB Arbeitsspeicher verwalten kann. Ältere Photoshop-Versionen würden dieses Problem ja sicher nicht beheben könen. Da brauchen die Grafiken ja auch Arbeitsspeicher.

Schonmal nem nackten Mann in die Tasche gefasst? In diese Richtung hab ich keine Chance leider. Alles was mehr als 50,-€ kostet ist dem meist zu teuer und deswegen keine Genehmigung. Ausserdem muß ja auch noch die neue Hardware konfiguriert werden. Das steht für den in keinem Verhältnis.

Gibt es denn keine andere Alternative womit man einigermaßen arbeiten kann? Also mit den vorhandenen Komponenten meine ich?

schön, aber wenn mir mein Arbeitgeber schwachbrüstige Hardware zur Verfügung stellt ist das sein Problem und keines weswegen ich graue Haare bekommen würde

klar, deine 300DPI bei A1 schafft nämlich nichtmal mehr eine Hasselblad oder Sinar (Digitale Mittelformatkameras), für was auch, keiner steht mit der Lupe vor einem 5 Meter hohen Heidi Klum Plakat, Auflösungsvermögen des Auges und Betrachtungsabstand sind die magischen Worte, da wirst du von Google mit Information ohne Ende beglückt

zur Einstimmung

http://www.beepworld.de/members94/inwa/grenzaufloesung.htm

Plakate mit 300DPI … aus einem Meter Abstand sieht keiner mehr einen Unterschied zwischen 100 oder 200DPI, aber dann 300DPI für Plakate haben wollen … dein Boss ist sicher einer, der eine Betriebswirtschaftliches Studium mit Erfolg abgeschlossen hat …, die Aussage passt da ja zu :smiley:

you get what you pay for, wenn ihm alles zu teuer ist, was für ein gutes Ergebniss wichtig ist, dann gibts halt kein gutes Ergebniss, bzw. das Ergebniss ist nicht wichtig … wenn es ihm also nix wert ist, muss es dir auch nix wert sein (so gut hat er in Betriebswirtschaft dann doch nicht aufgepasst, aber vielleicht ist er ja Berufsquereinsteiger … Soziologie Anglistik oder sowas die Richtung)

Programm für Vektorgraphik (SVG, postscript, PDF) gibt es
auch kostenlos, etwa Inkscape, Pixelgraphik kann man da bei
Bedarf auch einbinden.

Wenn du wirklich Pixelgraphik für irgendwelche Bilder von
Digitalkameras brauchst, solltest du die fürs Drucken natürlich
mit einer hohen Pixelzahl in Höhe und Breite anfordern. Da
etwa JPEG nicht direkt pixelweise abspeichert, sondern
Verteilungsfunktionen verwendet, um verlustbehaftet zu
komprimieren, ist das in begrenztem Rahmen auch ‘skalierbar’.
Niemand kann da jedenfalls eine bessere Qualität beim Druck
erwarten als im Bild eigentlich drinsteckt. Computergraphik kann
man allerdings oftmals vektorisieren und damit an Qualität und
Skalierbarkeit gewinnen. Man kann sogar geeignete Pixelgraphik
sinnvoll einem Abstraktions- und Vektorisierungsprozeß
unterziehen, um Skalierbarkeit zu gewinnen, wobei dann allerdings
aus Pixelgraphik zwangsläufig etwas mit höherem
Abstraktionsgrad in Form einer Computergraphik wird, was sich
nicht unbedingt für die Abbildung von allen möglichen Objekten
eignet.

Wenn du mit Vektorgraphik arbeitest, kannst du während der
Arbeit einfach eine Pixelgraphik mit hoher Kompression oder
wenigen Pixeln verwenden und erst bei abgeschlossener Arbeit
das Original einbinden, das kann Zeit und Arbeitsspeicher sparen.
Da bist du immer deutlich flexibler als mit einem Programm,
welches nur Pixelgraphik verwursten kann. Bei letzterem
könntest du allenfalls Teilbilder im Format PNG ablegen und
bearbeiten und die dann zum Schluß wieder zu einem Bild
vereinen, bevor es gedruckt wird, um zügiger voranzukommen,
das setzt allerdings voraus, daß du da vor allem an lokalen
Details arbeitest.

tjo ich kann dir mal eine profimeinung dazu abgeben:

punkt1: vektoren verwenden wo es geht! weil qualität optimal bei enorm weniger speicherbedarf (open source layoutprogramm: scribus. is zwar nicht für reine vektorarbeiten gedacht und nicht wirklich professionell, man kann damit aber vektorobjekte erstellen und echte schriften zumindest als vektoren ausgeben und braucht nicht alles in pixel umrechnen. es ist eine passable krücke, wenn man keine kohle für profiprogramme hat.)

punkt2: als normbetrachtungsabstand bei großformaten gilt die sujetdiagonale, deswegen reichen bei den meisten großen dingern (große plakate, plakatwände, banner, etc.) sogar schon 30 dpi aus.

punkt3: halbwegs vernünftige druckereien und grafiker verwenden natürlich möglichst leistungsfähige hardware, allerdings isses absolut hirnrissig, schrift und vektordaten, sowie die native auflösung von pixeldaten in einem BILDBEARBEITUNGSPROGRAMM hoch- und umzurechnen, anstatt in einem LAYOUTPROGRAMM die Daten in bestmöglichster form bei minimal möglicher dateigröße zu verarbeiten. Kurz: wer bildbearbeitungsprogramme für layouts verwendet, der produziert eigentlich nur datenschrott, weil die datenmenge enorm steigt, die qualität im normalfall aber dennoch ordentlich hinterherhinkt. Und jeder grafiker oder drucker der pixeldaten von so enormen größen weiterverarbeiten muß, will dich dann steinigen, abgesehen davon, dass die Daten dann vielleicht nicht mal RIPbar sind.

die Moral von der geschicht: verwende pixelprogramme für layouts niemals nicht! du verminderst höchstwahrscheinlich die qualität, während du die datenmenge auf jeden fall potenzierst!!! :wink:

wie gesagt, mein professionelles wissen und meine erfahrungen zum thema. :smoke:

Hallo zusammen,

@Berni_Boy: danke für deine Profi-Antwort. Das hilft mir natürlich schon etwas weiter und somit erklärt sich auch die Frage ob Profis richtig große Plakate in Originalgrösse erstellen (z.B. 2m x 5m). Kann mir das nämlich nicht wirklich vorstellen das man so eine große Datei in 1:1 erstellt. Soviel Arbeitsspeicher hat sicherlich kaum ein Rechner.
Wenn ich das richtig verstanden habe, sollte ich mir angewöhnen das Layout z.B. in Scribus zu erstellen und wenn noch Pixelgrafken dazu kommen sollen dann müsste ich diese in einem Grafikprogramm erstellen und dann alles im Layoutprogramm zusammenfügen. Stimmt das so? Arbeitet man mit mehreren Programmen?
Würde natürlich eine Umstellung und auch etwas nachdenken erfordern, was ich aber durchaus hinbekommen würde. :p

Da wir einen eigenen Plotter haben, mute ich die Dateien nur mir zu. Wäre auch nem Profigrafiker nicht zumutbar :wink:

wie es scheint, hast du alles richtig verstanden.
Den Text und die Vektorobjekte, Flächen und Verzierungen und sonstige Effekte, die das Layoutprogramm unterstützt, macht man darin. Kompliziertere Vektorobjekte und Grafiken, die sich nur gut durch Pixeleffekte umsetzen lassen, macht man vorher in Vektor- und Bildbearbeitungsprogrammen und fügt sie dann ins Layout ein.
Natürlich kann man fertige Fotos oder Vektordaten gleich importieren, ohne dass man diese vorher noch durch ein anderes Programm schleußen muss, solange Änderungen daran nicht notwendig erscheinen.
Dann gibt man das Ganze als DruckPDF (hier hat Scribus leider nur die Möglichkeit PDF X3 auszugeben, was aber für euren RIP vermutlich dennoch kein Problem darstellen sollte) aus und sieht hier noch mal schön am Bildschirm, wie es im Druck aussehen sollte (wenn man die Überdruckenvorschau im reader oder acrobat aktiviert hat).
das ist das ganze Prinzip :wink: