Hinsichtlich der Lesbarkeit von Zeilen ist kann man da allenfalls
ein Maß von 50-100em angeben, Angaben in px bringen da gar
nichts, weil die optimale Schriftgröße ja von diversen Dingen
abhängt - Auflösung, Leseabstand zum Monitor, Sehfähigkeit
des Nutzers. Insofern sind Textbreitenangaben in px sowieso
schon mal geistiger Dünnpfiff, der immer mal wieder aufkommt,
wenn man einen Litfaßsäulendesigner vor sich hat - der weiß in
der Tat ziemlich genau, wie groß der Anzeigebereich ist und
muß den Betrachtern so oder so eine feste Schriftgröße
aufnötigen.
Demgegenüber sind internet-Seiten ein echter Fortschritt - da
richtet sich die optimale Anzeige nach den technischen und
persönlichen Möglichkeiten des Betrachters, nicht nach dem
Wahn des Designers.
Ein guter Litfaßsäulendesigner muß genau wissen, wie groß die
Litfaßsäule ist und der weiß auch genau, daß die Information
darauf nur für Blinde Nutzer gleich nutzbar ist (gar nicht) - für
alle anderen ist das meist nicht optimal.
Ein guter Designer von internet-Seiten weiß um die Möglichkeiten,
das Design so zu gestalten, daß es sich an die Möglichkeiten des
Nutzers anpaßt und man so zu einer ergonomisch sinnvollen
Präsentation kommt.
Ich habe schon zig Seiten gesehen, die irgendwie mit einer
festen Breite in Pixeln formatiert waren - im letzten Jahrtausend
waren darunter auch ein paar Seiten von mir - und das Design
von all diesen Seiten war grottenschlecht. Die historischen
Layouts von mir waren oft zu groß ausgelegt für Leute mit
kleinem Monitor und niedriger Auflösung - und viele andere
Layout haben auf meinem Monitor ausgesehen wie ein winziges
Guckloch in einem weiten, leeren Dokument - das viel es
zumindest mir nicht schwer einzusehen, daß es grober Unfug ist,
Dokumente mit Text drin in Pixelabmessungen festzulegen.
Und klar, wenn der Anzeigebereich insgesamt zu klein ist, wird
der Leser irgendwann den Inhalt rollen müssen, solange das
vertikal ist, ist das auch kein Problem - in Zeilenleserichtung ist
das aber eine Katastrophe, die in der Regel dazu führen wird, daß
man für die betroffene Seite das unbrauchbare CSS komplett
deaktiviert, damit sich der Inhalt wieder automatisch an die
Breite anpaßt. Gibt sogar spezielle Hilfen, die gezielt sogenannte
’Layouttabellen’ schreddern, um zum Design mißbrauchte und
mit Pixelbreiten festgelegte Tabellen so weit zu schreddern, daß
man den Inhalt wieder anständig lesen kann.
Wenn hingegen eine Zeile mal zu breit wird, um sie gut lesen
zu können, weil der Anzeigebereich recht breit ist, so ist es für
den Nutzer recht einfach, den Anzeigebereich zu verkleinern, um
die Lesbarkeit zu verbessern. Als Autor kann man da bestenfalls
noch sowas wie max-width: 70em oder so angeben, wenn man
dem Nutzer da automatisch helfen will.
chrisb - die Zeilenumbrüche bei meinen Beiträgen liegen einfach
an der Breite des Eingabebereiches und wohl auch daran, daß ich
auf einer mechanischen Schreibmaschine das Tippen gelernt habe,
da löst man automatisch einen Zeilenvorschub aus, wenn das
Ende der Zeile erreicht ist. Ein schlaues Skript täte das ja
erkennen und dann vielleicht nur mehrere Zeilenumbrüche als
Kennzeichnung eines Absatzendes interpretieren ;o)