Sind Fakemailer nicht illegal?

Hallo liebe Community,

der Titel sagt eigentlich alles. Fake-E-Mails senden ist illegal, aber wie sieht es mit den ganzen Betreibern solcher Dienste aus, jene machen sich doch auch strafbar - oder etwa nicht?

Kann mir nicht vorstellen dass ein Hinweis in den AGB’s dass E-Mails mit falscher Absenderidentität verboten sind rechtskräftig ist.

Liebe Grüße

MaxT :wink:

Das Senden von Emails mit gefälschter Identität ist grundsätzlich gesetzeswidrig.
Jedoch stellt der Betreiber eines solchen Dienstes nur eine Möglichkeit zur Verfügung, um Emails zu versenden. Der jenige, der diesen Dienst nun in Anspruch nimmt muss ihn zwangsläufig nicht für einen oben geschilderten Missbrauch verwenden, er kann auch als Absender eine seinem Besitz zugehörige Emailadresse angeben und begeht insofern hiermit noch lange kein gesetzeswidriges Handeln. Missbraucht jedoch dieser Nutzer den Dienst des Betreibers für gesetzwidrige Zwecke wie das Versenden von Emails mit gefälschtem Absender, so begeht er ein Verbrechen, er ist jedoch in dieser Hinsicht für seine Handlung ganz allein verantwortlich. Der Betreiber eines solchen Dienstes könnte meiner Meinung nach also höchstenfalls für das Ermöglichen des Dienstes oder viel mehr für das Ansponnen der Nutzer zu dieser Tat zur Verantwortung gezogen werden. Bedenkt man noch, dass ein solches Webprogramm mit geringstem Aufwand erstellt oder besorgt werden und z.B. auf Webspace eines Anbieters von (kostenlosem) Webspace betrieben werden kann und für diese Zwecke missbraucht werden kann, fällt der erste Punkt weg. Viel interessanter dürfte die Frage der Mitstörerhaftung sein, da die meisten dieser Dienste ohne Anmeldung verfügbar sind und sich User durch entsprechende Maßnahmen tarnen können, so dass wohl letzendlich der Anbieter mangels erfolgreicher Verfolgung des wirklichen Täters zur Verantwortung gezogen wird. Jedoch gehe ich davon aus, dass die meisten dieser Dienste irgendwo auf ausländischen Servern lagern und man auch sonst nichts brauchbares für eine Kontaktaufnahme oder Überführung finden dürfte. Soweit meine Meinung.

Vielen lieben Dank für deine Antwort.

Dann wird mein Spamfilter wohl auch in Zukunft gut gefüllt sein.

Mit freundlichen Grüßen

MaxT :wink:

Hmmm,ich bekomme hin und wieder von einer Firma eine Infomail mit der Absenderadresse nach dem Schema: noreply@FirmaX.com
Ist das nicht steng genommen auch eine Fakemail und damit illegal?

Gruß vom Highlander

wenn die Mail von der Firma stammt der die Domain gehört bzw. auch den Firmen Namen trägt, wieso sollte es?
“noreply” stellt ja alleine keine Identität da die gefälscht wäre^^

Es geht eher darum das man sich nicht als jemand ausgeben darf, der man nicht ist. Alternative Identitäten, z.B. Nicknamen sind ja prinzipiell nicht gefälscht. Du bist ja weiterhin mit dieser Identität verknüpft. Du könntest dich genauso gut Bill Gates nennen, solltest aber dann nicht so tun als gehöre dir Microsoft. [size=85](oder den Namen anderweitig in den Dreck ziehen oder in irgendeine Verbindung zu Bill Gates von Microsoft bringen)[/size]

Und was Spam betrifft, dieser ist ohnehin illegal :wink: Da streng genommen keine einzige Firma einem ungefragt emails schicken darf bzw. umgehen aufzuhören hat sollte man “Widerspruch” einlegen. Selbes gilt für Telefon anrufe und Briefe.

heißt das jetzt, dass ich keine USD 2 000 000 (TWO MILLION UNITED STATES DOLLAR) in der microsoft-lottery gewonnen habe?

In der Regel ist es für Anbieter von Mail-Diensten (z.B. für die Domain example.com) jedoch recht einfach einen Versand von Adressen, die sie selbst nicht kennen, weil sie nicht über die eigene Schnittstelle erstellt wurden, z.B. diesisteinefakemailadresse@haha.bla, zu verhindern. Ich bin zwar kein Anwalt, aber ich kann mir vorstellen, dass ein Anbieter, der den Versand von solchen Mails zulässt abgemahnt oder von seinem Internet Service Provider ermahnt und in seinen Möglichkeiten eingeschränkt wird.

Per Gesetz werden diese demnächst vermutlich sogar dazu verpflichtet den Benutzern eines entsprechenden Anschlusses mitzuteilen, dass diese eventuell ausgenutzt werden (z.B. über Botnetz, Virus, etc)