Das wird schon von einigen Leuten ähnlich gesehen - einige möchten das Urheberrecht ändern
oder eben auch die Verfolgung von naiven Menschen unterbinden, die sich nicht daran halten.
Solche Hinweise, daß man im Bedarfsfalle fragwürdige Inhalte zu löschen bereit ist, sind meines
Wissens nicht hinreichend, in Deutschland sicher nicht, in anderen Ländern wie den USA mag
es da eine großzügigere Grauzone gebe - muß du recherchieren und gegebenenfalls umziehen.
Die Gesetzeslage in Deutschland ist aber aktuell anders.
Und solange Kreative eben in unserer Gesellschaft keine anderen Einkünfte haben, um ihren
Lebensunterhalt zu bestreiten, ist es doch aus deren Perspektive auch naheliegend, wenn die
nicht alle ihre Werke kostenlos zugänglich machen. Mancher davon möchte auch vermutlich gar
nicht, daß andere Leute beliebige Dinge mit seinen Werken anstellen.
Von daher ist nachvollziehbar, daß es auch Gesetze gibt, welche die Interessen dieser Leute
schützen.
Wenn man das ändern will, muß man sich politisch engagieren - und wenn man solch Kreativen
anderweitig ihren Lebensunterhalt sichert, werden sich viele davon vermutlich nicht gegen
Anpassungen wehren, die anderen eine ‘faire Nutzung’ von Werken erlauben - wobei ich es selbst
nicht unbedingt als ‘faire Nutzung’ sehen würde, wenn jemand einfach ohne Erlaubnis eine
Kollektion fremder Werke ohne nennenswerte Eigenleistung veröffentlicht.
Wer als Kreativer hingegen nicht darauf angewiesen ist, mit den eigenen Werken den
Lebensunterhalt zu bestreiten oder wer auch nichts dagegen hat, daß seine Werke von anderen
verändert oder eigenständig genutzt werden können, dem steht es ja auch heute schon frei,
dies mit einer passenden Lizenz kundzutun.
Und diese Bewegung ist in dieser Hinsicht höchst bemerkenswert.
Es lohnt sich daher, derartige Angebote wie wikimedia commons etc zu nutzen und zu
unterstützen, wenn man mehr frei verfügbare Werke haben möchte.
Gleichzeitig ist aber auch zu respektieren, daß Kreative nicht alle ihre Werke unter solche
freien Lizenzen stellen, wofür sie gute Gründe haben mögen oder auch nicht - ist ihre
persönliche Entscheidung, die man zu respektieren hat, gerade wenn man ihre Werke schätzt.
Ein Mißbrauch eigener Werke und Leistungen durch andere führt eben auch leicht zu
Frustration und zu Verweigerung, der Allgemeinheit überhaupt noch irgendwas von seinen
kreativen Ideen anzubieten.
Ob man nun viele Bilder braucht, damit man bei einem Netzprojekt viele Besucher hat oder
nicht - hmmm ich habe Projekte mit vielen Bildern und welche komplett ohne.
Bei beiden Extremen habe ich je nach Thema des Projektes viel oder wenig Nutzer - bei den
bildlastigen Seiten war meist ein signifikanter Anstieg zu verzeichnen, wenn durch originäre und
relevante Texte die Relevanz des Projektes verbessert werden konnte - auch in Hinblick darauf,
was Roboter von Suchmaschinen als relevant interpretieren.
Je nach Thema habe ich bei reinen Text-Projekten mit teils recht kleiner Zielgruppe
(etwa Autoren von digitalen Büchern bei meinem neuesten Projekt) schnell recht annehmbare
Besucherzahlen (bei genanntem Thema immerhin um die 10 pro Tag, was bei dem Thema und
einem neuen Projekt akzeptabel ist). Bei anderen Themen muß man eben akzeptieren, daß sich
dafür trotz gutem, originärem Inhalt nur wenige Menschen auf der Welt interessieren mögen -
die freuen sich natürlich um so mehr, wenn sie endlich gute Inhalte finden. Von daher muß
man ein Projekt nicht immer so ausrichten, daß es den Geschmack des großen Publikums
trifft.
Es gibt auch absurde Korrelationen - die meisten Besucher habe ich in einer Galerie mit
abstrakten Kunstwerken, die automatisch mit PHP erstellt werden. Laut Statistik sind das
zehntausende von Besuchern im Jahr - leider ist die Mehrheit davon Roboter von
Suchmaschinen, die von abstrakter Kunst bislang nichts verstehen - und die Chance ist gering,
daß sie anhand dieses Projektes in Hinsicht Kunst etwas dazulernen, dazu sind sie zu dumm.
Seiten ohne eigenen Inhalt, die lediglich eine Kollektion gesammelter fremder Werke darstellen,
verdienen hingegen gar kein großes Interesse - nicht einmal von dummen Robotern.
Wenn man keine eigenen Ideen hat, braucht man auch kein eigenes Projekt ins Netz zu stellen
und andere Leute mit Belanglosigkeiten zu belästigen - unsinnigen, belanglosen, defekten
Unfug, Kopien von Beliebigkeiten gibt es schon viel zu viel im Netz - das erschwert den
Menschen nur, die wirklich ernstgemeinten, akzeptablen und originäre Inhalte in diesem
gigantischen Haufen geistigen Dünnschisses zu finden.
Wenn du nicht selbst was zu sagen, darzustellen hast, wird auch niemand ein Projekt von dir
vermissen, wo im Grunde nichts drinsteht - und du kannst deine Zeit sinnvoller damit verbringen,
als solch ein Projekt zusammenzutackern, was doch niemand braucht.